Veranstaltung: | BDKJ Diözesanversammlung 2020 |
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Tagesordnungspunkt: | 4. Anträge |
Status: | Beschluss |
Beschluss durch: | Diözesanversammlung |
Eingereicht: | 21.11.2020, 16:50 |
Antragshistorie: | Version 1 |
Antrag Kein Weihnachten in Moria Aufnahme von geflüchteten Menschen auf den griechischen Inseln jetzt!
Beschlusstext
Die Diözesanversammlung möge beschließen:
Die Lebensumstände und -bedingungen auf den griechischen Inseln für die
Geflüchteten sind verheerend, menschenunwürdig und doch politisch gewollt. Der
Brand des Camps auf Moria im September 2020 hat diese Situation weiter
verschärft. Die Europäische Union als Friedensnobelpreisträgerin versucht seit
fünf Jahren einer Lösung aus dem Weg zu gehen, indem sie auf die Notwendigkeit
einer europäischen Lösung verweist. Bislang ist eine solche Lösung aber noch
nicht abzusehen. Dies muss ein Ende haben!
Wir als Jugend- und Regionalverbände des BDKJ DV Hildesheim setzen uns im Rahmen
der Kampagne “Kein Weihnachten in Moria” und darüber hinaus für die Aufnahme der
Geflüchteten ein. Ziel ist es, auf die Situation der Geflüchteten auf den
griechischen Inseln und die unmenschliche Abschreckungs- und Abwehrpolitik der
EU aufmerksam zu machen sowie direkt auf Politiker*innen zuzugehen.
Der BDKJ Diözesanvorstand setzt sich im direkten Austausch mit Abgeordneten und
anderen Politiker*innen weiterhin für die Evakuierung der Lager ein.
Im Rahmen einer gemeinsamen Social Media Kampagne der Jugend- und
Regionalverbände ausgehend von der BDKJ-Diözesanstelle wird medial auf die
Kampagne und Situation aufmerksam gemacht.
Begründung
Der Brand in Moria war ein Hilferuf, dem wieder keine Taten, die die Beendigung dieser Lager bedeuten, folgen. Stattdessen wies die Bundesregierung erneut auf eine europäische Lösung hin, die aber seit 2015 nicht näher zu kommen scheint. In Deutschland haben sich bereits über 200 Kommunen zu “Sicheren Häfen” erklärt und so ihre Bereitschaft zur Aufnahme von geflüchteten Menschen signalisiert. Bundesinnenminister Seehofer (CSU) blockiert die Aufnahme weiterer Geflüchteter durch einzelne Kommunen.
Auf Initiative von pax christi e.V. wurde die Kampagne “Kein Weihnachten in Moria” (www.kein-weihnachten-in-moria.de) ins Leben gerufen. Der BDKJ Niedersachsen ist Mitträger dieser Kampagne. Die gemeinsame Kampagne soll Ausdruck unseres Verständnisses von christlicher Nächstenliebe sein: Die Lager auf den griechischen Inseln müssen evakuiert und die Geflüchteten in menschenwürdiger Weise untergebracht werden. In den derzeitigen Lagern sind keine befestigten Unterkünfte für die Geflüchteten vorhanden, der Zugang zu Trinkwasser eingeschränkt und durch die mangelnden hygienischen Voraussetzungen besteht die große Gefahr eines Corona-Ausbruchs. Ein weiteres Verschließen vor dem Elend dieser Menschen ist für uns nicht hinnehmbar. Daher sollen die verantwortlichen Politiker*innen deutlich auf die Dringlichkeit der Evakuierung der griechischen Inseln hingewiesen und zum Handeln aufgefordert werden.