Veranstaltung: | BDKJ Diözesanversammlung 2021 |
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Tagesordnungspunkt: | 3 Anträge |
Antragsteller*in: | Miriam Pujiula Buhl (DPSG DV Hildesheim) |
Status: | Angenommen |
Eingereicht: | 15.10.2021, 17:19 |
A2: Antrag Vegetarisch das neue "Normal"
Antragstext
Die BDKJ-Diözesanversammlung möge beschließen,
dass auf Veranstaltungen der BDKJ-Diözesanebene alle Mahlzeiten primär
vegetarisch sind. Folglich betrifft das die BDKJ-Diözesanversammlungen. Eine
Alternative mit Fleisch (Bio, Haltungsform 4 und/oder regionale
Direktvermarktung; siehe Siegelübersicht im Anhang) ist bei der Anmeldung
explizit auszuwählen.
Die Entscheidung, ob Alternativen mit Fleisch angeboten werden, bleibt in der
Hand der Veranstaltenden.
Begründung
Auswirkungen und Ursachen des Ernährungssektors auf das Klima sind mittlerweile immer mehr in
den öffentlichen Diskurs gekommen. Dass unsere Ernährung einen großen Einfluss auf die
weltweiten Treibhausemissionen hat, ist keine neue Information mehr. Die Rodung von wertvollen
Regenwäldern für Weideflächen und Futtermittelanbau setzt, neben der Haltung von Wiederkäuern,
große Mengen CO2 frei. Rodungen führen zur Degradation von Böden, Wasserknappheit und einem
Rückgang der Artenvielfalt. Eine Ernährung mit Fleisch in den Mengen, in denen es in Deutschland
statistisch gewöhnlich ist (84,5 Kilogramm Pro-Kopf-Verbrauch*), ist so also nicht tragbar. Gerade als Jugendverbände stehen wir somit in der Verantwortung, als Vorbild voranzugehen und unseren
Konsum tierischer Lebensmittel zu reduzieren. Mit der Auswahlmöglichkeit einer Ernährung mit
Fleisch, soll der Konsum von Fleisch zu einer bewussteren Entscheidung werden und so aktiver
hinterfragt werden.
Die Entscheidung, die BDKJ-Diözesanversammlungen unter diesem Konzept fortzuführen, kann den Mitgliedsverbänden Vorbild und Orientierung sein, an eigenen Konzepten für einen bewussteren oder reduzierten Fleischkonsum zu arbeiten.
*Quelle Fleischverbrauch DE: Fleischkonsum in Deutschland pro Kopf bis 2020 | Statista
Erweiternde Beispiele für die Begründung.
In der Schweinefleischproduktion gilt ein Futteraufwand von drei Kilogramm. Das bedeutet, dass
zur Produktion eines Kilos Schweinefleisches etwa 2,5 bis 3 Kilogramm Futter benötigt wird.
In der Fleischproduktion mit Wiederkäuern kommt es zu einem hohen Ausstoß von Methan,
welches ein deutlich höheren Treibhauseffekt hat als CO2. Die Herstellung eines Kilogramms Rindfleisch benötigt 12.300 Liter Wasser (extensive Weidehaltung), mit dazu zählen auch noch Anbau und Transporte der Futtermittel, Kühlung und Strom. Ein Hamburger mit Rindfleisch-Patty benötigt eine Landfläche von 3,61 m². 93,6 % dieser Fläche wird allein durch das Rindfleisch beansprucht.
Einkaufsguide - Haltungsform 4
Der Haltungsform Stufe 4 sind alle Bio-Standards zugeordnet, die mit ihren Logos auf
Fleischartikel dieser Tierart ausgelobt werden. Das umfasst sowohl den EU-Biostandard, als auch
alle Bio-Anbauverbände (Naturland, Bioland, Demeter, …). Die folgenden Siegel erfüllen ebenfalls
die Anforderungen der Haltungsform 4:
https://www.haltungsform.de/im-ueberblick/
Hähnchen: Natur Pur, Tierschutzlaber Premiumstufe
Pute: Natur Pur
Schwein: Natur Pur, Neuland, HofGlück, Strohwohl, Iberfres, Aktivstall für Schweine, glück satt,
Tierschutzlabel Premiumstufe
Rind: Natur Pur
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